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Alltag eines

Elektrikers

Einblick in den Alltag als Elektriker

Elektriker Bremen Kabel Hanse Smart GmbH

Unsere bisherigen Blogbeiträge handeln bisher zumeist vom Thema Smart Home – von den unzähligen Möglichkeiten dieses Themengebietes bis hin zur Erklärung, warum Cloud Systeme hier keine gute Wahl sind. Doch als eingetragener Elektrofachbetrieb möchten wir euch ebenfalls einmal einen Einblick in den Alltag unseres Elektriker Daseins geben.

In diesem Zusammenhang entstand zuerst die Idee von einem Blogbeitrag über eine DIY E-Installation, aber diese gibt es bereits vielfach im world wide web zu lesen und viel Neues würden wir hier nicht beitragen können. Welche Inhalte jedoch sehr rar zu finden sind, sind Beiträge zu fehlerhaften Installationen oder Schäden an Elektroinstallationen, welche durch äußere Einwirkungen zustande gekommen sind. Aus diesem Grund möchten wir euch von Zeit zu Zeit immer mal wieder etwas aus diesen Themengebieten preisgeben und hier entsprechende Blogbeiträge veröffentlichen.

Kurzschluss in der Phasenschiene

Was war passiert

Direkt nach Weihnachten erhielten wir einen Anruf eines Kunden, dass es in seinem Firmengebäude in Hannover zu einem Kurzschluss gekommen sei und weite Teile der Elektroinstallation nicht mehr liefen. Der zuständige „Haus und Hof Elektriker“ des Kunden befand sich bereits in den Weihnachtsferien und konnte hier somit nicht behilflich sein. Da wir bei dem Kunden bereits das private Wohnhaus mit Loxone ausstatten durften, war es für uns nur selbstverständlich, nach Hannover zu fahren, um den Fehler zu beseitigen.

Vor Ort haben wir festgestellt, dass es zu mehreren Kurzschlüssen an den Phasenschienen der Sicherungen wie auch ausgangsseitig nach den Sicherungen gekommen ist.

Recht schnell war uns klar, dass der Fehler nicht durch eine abgehende Leitung nach den Sicherungen zustanden gekommen sein konnte. 

Wasser, ein gefährlicher Leiter

Während des Austausches der Sicherungen bemerkten wir, dass sich in einer der Phasenschiene Wasser befand.  Da über der Verteilung vor Kurzem eine Klimaanlage installiert wurde, lag der Verdacht nah, dass hier Kondenswasser von der Klimaanlage in die Verteilung gelaufen ist. Es waren allerdings keine Laufspuren von Wasser zu erkennen.

Doch bevor wir der Sache weiter auf den Grund gehen konnten, mussten wir mit der Erneuerung und Prüfung der Elektroanlage fortfahren. In diesem Zusammenhang möchten wir im Übrigen voller Stolz mitteilen, dass unser Auszubildender im ersten Lehrjahr diese Aufgabe mit Bravur ausgeführt hat. Die spätere Begutachtung des ausgebauten Elektromaterials hat ergeben, dass alle Bauteile mit Wasser in Berührung gekommen sein mussten. Überall konnten wir entsprechende Ablagerungen erkennen.

Da die Verteilung als Unterputz Verteilung in eine Trockenbauwand eingebaut wurde, mussten wir zur Fehlersuche ein paar Löcher über die Verteilung in die Wand setzen. Und das ernüchternde Ergebnis war: Nichts! Kein Wasser, keine Feuchtigkeit, keine Ablagerungen oder Laufspuren. Auch der Verdacht auf die Klimaanlage verflog, nachdem wir durch die Öffnung gesehen haben, dass die Leitungen der Klimaanlage nicht in der Nähe der Verteilung verliefen.

Der Übeltäter

Da wir den Fehler bis hierhin nicht ausfindig machen konnten, haben wir die Wand weiter geöffnet und sind dann auf ein Regenfallrohr mit einem T-Anschlussstück gestoßen. Direkt am Übergang dieser Bauteile fiel uns bereits Panzertape auf, welches hier verwendet wurde. Nach leichtem Lösen des Tapes hatten wir dann auch unsere Tropfstelle gefunden. Da in unmittelbarer Nähe dieses Fallrohres auch die Elektroleitungen verliefen, muss das Wasser entlang einer Leitung in die Verteilung gelaufen sein. Untermauert wurde unsere These durch die Aussage des Eigentümers, dass es am Tag des Ausfalles ebenfalls stark geregnet habe.

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Unser Fazit und Empfehlung

Prüfungen der Elektroanlage sind unerlässlich

Zum einen sollte klar sein, dass wasserführende Leitungen nicht in der Nähe von Elektroverteilungen installiert werden sollten. Doch insbesondere in gewachsenen Gebäudestrukturen ist dies nicht immer vermeidbar. Solltet ihr daher wasserführende Leitungen in der Nähe eurer Verteilung haben, ist hier immer ein gesonderter Blick von einem Elektriker darauf zu werfen. 

Auffällig bei diesem Fehler war, dass die 63A Vorsicherung der Verteilung nicht ausgelöst hat und von einem Mitarbeiter per Hand ausgeschaltet werden musste. Dies kann zwei Gründe haben: Erstens: der erforderliche Kurzschlussstrom wurde durch den Kurzschluss nicht erreicht oder zweitens: die s.g. Schleifenimpedanz der Zuleitung ist zu hoch.

Beide Möglichkeiten sind im Rahmen der notwendigen Wiederholungsprüfungen der Elektroanlage nach DIN-VDE 0100-600,  DIN-VDE 0105-100 sowie DIN VDE 701-702 zu prüfen. 
Als Elektroinnungsbetrieb dürfen wir diese Wiederholungsprüfungen unter der allgemein bekannten Marke „E-Check“ entsprechend anbieten.

Die Häufigkeit von Wiederholungsprüfungen wird im Gewerbe durch entsprechende Gefährdungsbeurteilungen festgelegt. Im privaten Wohnbereich empfiehlt sich bei neueren Anlagen eine Prüffrist von vier Jahren, bei älteren Anlagen raten wir zu einer kürzeren Prüffrist.

Zum Schluss bleibt uns nur noch zu sagen: Glück im Unglück, dieser Fehler hätte auch zu einem Brand führen können. 

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